Massimo Bottura und Derk Hoberg

The World´s 50 Best Restaurants 2018 – Danke an Bilbao

Bilbao, du warst wunderbar zu uns Journalisten und den Köchen dieser Welt. Die feierliche Gala und das kulinarische Rahmenprogramm rund um die Bekanntgabe der World´s 50 Best Restaurants 2018 im Baskenland wird lange in Erinnerung bleiben.

Bilder: © Derk Hoberg und The World´s 50 Best Restaurants

An der Spitze der World´s 50 Best Restaurants hat sich 2018 nicht viel getan. Zwar stieg der New Yorker Gourmettempel „Eleven Madison Park“ nach monatelangen Renovierungsarbeiten drei Plätze ab und verpasste auf Rang vier das Podest, jedoch landete mit Massimo Botturas Osteria Francescana (Modena) ein alter Bekannter an der Spitze der Liste. Schon 2016 hatte er den Platz ganz oben inne.

Lara Gilmore und Massimo Bottura

Wie überschwänglich seine Freude war, dürfte wohl im Bild oben gut zu erkennen sein. Massimo Bottura ist ein herzlicher Mensch, der vor guter Laune und Ideen nur so sprudelt und diese auch stets in die Tat umsetzt. Erinnert sei an dieser Stelle nur an sein Projekt „Refettorio Gastromotiva“, das aus den Lebensmittelresten aus dem Olympischen Dorf in Rio 2016 tolle Gerichte für Bedürftige zauberte. Zahlreiche Spitzenköche unterstützten ihn damals zwei Wochen lang.

Platz zwei ging in diesem Jahr an „El Cellar De Can Roca“, das die Roca-Brüder Joan, Josep und Jordi in Girona betrieben wird und das die Liste ebenfalls schon anführte. Unmittelbar dahinter landete das „Mirazur“ aus Menton in Frankreich (Chef Mauro Colagreco). Einziger Deutscher unter den besten 50 ist in diesem Jahr Tim Raue, der sich immerhin um satte elf Plätze und damit auf Platz 37 steigern konnte. Herzlichen Glückwunsch! Er freut sich „auf ein Jahr, in dem das Restaurant auch durch dieses Ergebnis gut gefüllt sein wird und Gäste aus aller Welt zum Essen nach Berlin in das Restaurant Tim Raue kommen“, wie er mir in Bilbao sagte.

Pintxos wohin man nur sieht

Welch kulinarisch reiche Region das Baskenland und gerade die Region Biskaya ist, wissen dagegen wohl erst diejenigen vollumfänglich zu schätzen, die tatsächlich bereits einmal dort waren. Ganze vier baskische Restaurants (Mugaritz (9.), Asador Etxeberi (10.), Arzak (31.) und Azurmendi (43.)) tummeln sich unter den ersten 50 Plätzen. Neben der alles beherrschenden Pintxos-Kultur hier genießt folglich auch die Haute Cuisine einen ganz besonderen Stellenwert im saftig grünen und hügeligen Nordspanien.

Die besonderen Produkte der Region (Wein, Fisch und Meeresfrüchte, gutes Fleisch und frisches Gemüse erfreuten nun auch uns Journalisten und die Köche aus aller Welt, die sich im Basque Culinary Center in San Sebastian versammelten, um im Rahmen der 50 Best Talks über Nachhaltigkeit und Ethik in der Lebensmittelproduktion (Dan Barber), soziale Projekte verschiedener Spitzenköche wie „Chefs for Change“ (Joan Roca, Gaggan Anand und Eneko Atxa) oder aber im Guggenheim Museum in Bilbao über „Food und Art“ (Massimo Bottura und Alain Passard) zu diskutieren.

Derk Hoberg
Derk Hoberg im Basque Culinary Center
Spektakulär: Das Museo Guggenheim in Bilbao

Freilich kam auch das Feiern im Baskenland nicht zu kurz, schließlich stand neben dem obligatorischen Chefs Fiest vorab im Asador Etxeberi und der After-Show-Party im Stadion San Mamés nach der 50 Best Gala auch der 20. Geburtstag des Mugaritz in San Sebastian an – eine Party, von der Köchinnen und Köche wie Dominique Crenn, Eric Ripert, Paul Pairet und Chef Andoni Aduriz selbst wohl noch lange sprechen werden. Ich im Übrigen auch!

© Oscar Oliva

Daher und von ganzem Herzen an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an das Baskenland, die Region Biskaya und ihre so herzlichen Bewohner, die uns mit offenen Armen empfangen und mit vollen Bäuchen und einem glücklichen Grinsen im Gesicht wieder haben gehen lassen.